Die Privatsphäre stirbt – nur die Anzahl der Follower zählt!

Social-Media-Plattformen haben eine neue Form der Berühmtheit geschaffen: den Influencer. Viele, vor allem junge Menschen, träumen davon, Influencer zu werden. Influencer erlangen ihre Bekanntheit dadurch, dass sie nicht nur einen bestimmten Teil, sondern ihr ganzes Leben öffentlich machen. Um berühmt zu bleiben, müssen sie sich der Schnelllebigkeit des Internets anpassen. Sie halten jeden Schritt, jeden Augenblick ihres Lebens in den sozialen Medien fest. Die Folge: Eine Privatsphäre existiert so gut wie gar nicht mehr. Medienwissenschaftler, Autor und Keynote Speaker Prof. Dr. Bernhard Pörksen befasst sich u.a. mit der Mediennutzung und deren Auswirkung im digitalen Zeitalter und schrieb darüber das Buch „Die Casting-Gesellschaft. Die Sucht nach Aufmerksamkeit und das Tribunal der Medien“. Er sagt: „Der Kampf um öffentliche Aufmerksamkeit ist inzwischen Alltag. Das beschränkt sich nicht nur auf sogenannte Prominente, auch Lieschen Müller will Aufmerksamkeit!“

Der renommierte Medienwissenschaftler und Hochschuldozent analysiert politische und mediale Inszenierungsstile und deren Auswirkungen auf die Gesellschaft. In seinen Vorträgen zeigt er auf, wie wichtig es ist, mit diesen Inszenierungen umsichtig und sinnvoll umzugehen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, den der Keynote Speaker in seinen Vorträgen aufgreift, ist die „Casting-Gesellschaft“. Dabei geht es um die Frage, wie wir in der heutigen Gesellschaft immer mehr zu „Darstellern“ unserer selbst werden und wie wir uns inszenieren, um erfolgreich zu sein. Pörksen argumentiert, dass diese Entwicklung zu einer Gesellschaft führt, in der Authentizität und Echtheit immer mehr verloren gehen. Seine Vorträge sind ein wichtiger Beitrag zu einem kritischen Diskurs über die Rolle der Medien in unserer Gesellschaft und wie wir uns selbst in diesem Kontext positionieren können. Prof. Dr. Bernhard Pörksen wurde für seine Arbeit mit dem Erich-Fromm-Preis 2024 ausgezeichnet.